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MECKLENBURG-VORPOMMERN


Cleantech findet in M-V Transparenz und Raum


Clean-Technologie und Innovationen sind in Mecklenburg-Vorpommern (MV) aufgrund der Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur sowie durch die optimale infrastrukturelle Lage an der Ostsee mit einigen Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmalen versehen. Vorweg gesagt: Cleantech findet hier Transparenz und Raum.

Der gut entwickelte industrielle Sektor der Maritimen Wirtschaft – insbesondere die Offshore-Industrie - integriert Cleantech in den Bereichen Schiffbau und Schifffahrt z.B. als effiziente und emissionsarme Antriebstechnik, umweltgerechte Materialien und Anstriche, Konstruktion und Bau von Offshore-Energiesystemen, Rohstoffexplorationen und im Bereich des maritimen Umweltschutzes wie Küstenschutz und Subsea-Monitoring.

Unternehmen der vorgelagerten Schiffbauindustrie wie z.B. IMG ROSOMA in Rostock sind heute Spezialanbieter im Cleantech-Apparatebau wie auch im Food- und Non-Foodtechnik-Bereich.

Prinzip der Trocknungsanlage für pastöse Stoffe und Thermo-Öl-Anschluss in der Fertigung
(Quelle: IMG ROSOMA GmbH, Rostock)


Spezialisten im Umfeld des ehemaligen Kernkraftwerkes Greifswald Lubmin bündeln Know-how in der Energie-, aber auch Dekompositions- und Dekontaminationstechnik.

Mobile Dekontamination von Segmenten der russischen Atom-U-Boot-Flotte in Murmansk
(Quelle: LIPPOLD Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Neubrandenburg)

Das Küstenhinterland ist dagegen ländlich und touristisch geprägt. Für den in den letzten Jahren erreichten enormen Ausbau der Erneuerbaren Energien gibt es naturräumlich und historisch gesehen gute Voraussetzungen:

Die Landwirtschaft in MV gehört zu den leistungsfähigsten in Deutschland. Die guten Anbaubedingungen für Kartoffeln, Rapssaat und Rüben bieten Potential für die Herstellung von Bio-roh- und Biotreibstoffen, die heute im Wesentlichen große Raffinerien in Europa beliefern. Die Ackerfläche wird für Pflanzen sowohl für die Ernährung als auch für die Energieerzeugung (Biogas-Mais, Kurzumtrieb-Plantagen) nachhaltig genutzt. In den Bioenergiedörfern in MV ist diese nachhaltige Diversität sichtbar.

Links: Biogasanlage van der Ham KG,Bollewick, Hersteller: Rotaria GmbH Rerik; Mitte: Wärmenetz in Bollewick, Hersteller: Rehau AG Erlangen und Gluth Anlagenbau Neubrandenburg (Quelle: privat), rechts: solare Feldsteinscheune Bollewick (Bj 1881), an das Nahwärmnetz angeschlossen
(Quelle: B. Meyer)


Zudem kann die Ackerfläche in Eignungsgebieten, welche bis zu 1,5% der Landesfläche ausmachen, für die Onshore-Windenergieerzeugung genutzt werden. Waldflächen, dem Naturschutz gewidmete Areale und Vorranggebiete für Tourismus und Erholung bleiben daher vom Nutzungsdruck verschont und profitieren zudem davon, dass mit Cleantech ein Beitrag zum Klimaschutz und damit deren Bestand geleistet werden kann.

Industrie und Landnutzung können einen nachhaltigen Ausgleich finden (Quelle: Enertrag AG)

Die natürliche, kulturelle und touristische Attraktivität MV‘s ist sowohl Anspruch als auch Chance für Cleantech. So ist die Präsenz von Cleantech in MV häufiger und stärker individuell und öffentlich wahrnehmbar als das z.B. in industriell geprägten Zonen der Fall ist. Der Bestand an besonderen oder denkmalgeschützten und kulturell bedeutsamen Gebäuden kann z.B. durch ein nachhaltiges energetisches Nutzungskonzept erhalten werden:

Links: Energetisch saniertes und mit BHKW-Eigenversorgungsanlage ausgestattetes Baltic Sport- und Ferienhotel, Zinnowitz (Quelle: privat); rechts: PV 100 kWp auf historischer Gutanlage in Ivenack (Quelle: privat)

Cleantech-Leitmarkt:Erneuerbare Energien, Effizienz, E-Mobilität

In MV wird bereits seit 2015 mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt als im Land verbraucht wird. Das bietet die Chance, die Energielandschaft umzubauen, eigene Unabhängigkeiten zu sichern und dennoch den Stromexport als Wertschöpfungsmöglichkeit auszubauen.

Entwicklung in der Bilanz und Struktur der Stromerzeugung MV von 2000 -2014
(Quelle: Landesregierung MV) 


Universitäten, Hochschulen, Technologiezentren und Forschungscluster in Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald und Neubrandenburg arbeiten an Themen wie Sektorenkopplung, Stromspeicherung, Power-to-Heat, Power-to-Gas, E-und H-Mobilität, Effizienzsteigerung von Anlagen und Ressourcen, Cleantech-Infrastrukturen wie Netze, Mobilitätsstrategien oder Quartiersmanagement.

Power-to-gas und power-to-heat. Effizienzsteigerung von Windkraft ist notwendig
(Quelle: Enertrag AG)


Der Cleantech-Leitmarkt Kreislaufwirtschaft und Recycling,der neben dem "urban mining", also dem Wert- und Rohstoffrecycling, auch die energetischen Potentiale von Abfall, Deponiegas, Abwasser, Klärgas und Klärschlamm sowie Industrieabwärme nutzbar macht, mindert den Primärenergiebedarf zur Nutzenergieerzeugung in MV bereits um 1/6.

Um diesen Anteil zu sichern und auszubauen, bedarf es vorgelagerter Clean-Technologie bereits in der Planung von Anlagen und Produktionsprozessen sowie den Stufen der Ver- und Entsorgungslogistik.

Links: Modernes Hybrid-Spezialfahrzeug für Abfallsammlung und Transport (Quelle: Fa. Nehlsen) rechts: Kreiseigene Deponie Mecklenburgische Seenplatte mit Abfallaufbereitung, EBS-Herstellung und landschaftsintegrierter Endlagerung. Ein integriertes Energiekonzept für den Standort und die Region ist erarbeitet (Quelle: OVVD GmbH).  

Weiteres industrielles Standbein ist die Lebensmittelverarbeitung, hier sind die Verarbeitung von Fisch und landwirtschaftlichen Produkten wie Kartoffeln, Lupinen, Rüben und Raps beispielhaft. Transparente Lebensmittelverarbeitung zu sehr sensiblen Produkten ist in nahezu allen Bereichen "Cleantech". 

Ein Zeichen für saubere Technologie, aber auch für den Standortvorteil und die Wertschöpfung durch Energie aus Kreislaufwirtschaft besteht darin, dass an den in MV errichteten Standorten von 3 Ersatzbrennstoff-Heizkraftwerken und 2 Altholz-Heizkraftwerken jeweils Prozessenergie für benachbarte Lebensmittelhersteller (Pektine, Süßwaren, Kartoffelprodukte) in Kraft-Wärme-Kopplung bereitgestellt wird.

Links: Rauchgasreinigung des EBS-Heizkraftwerkes Hagenow. Es beliefert die Mecklenburger Kartoffelveredelung mit Prozesswärme (Quelle: IBS Service GmbH); Rechts: EBS-Heizkraftwerk EEW EnergyfromWaste GmbH & Co. KG, es beliefert Pfanni in Stavenhagen mit Prozesswärme

Cleantech-Promotion in MV

Cleantech-Promotion in MV ist über diverse Ebenen und Cluster möglich:


Die Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH (Schwerin) ist die Wirtschaftsfördergesellschaft für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Als "One-Stop-Agency" ist sie Partner für alle Unternehmen, die nach Mecklenburg-Vorpommern expandieren wollen. Sie unterstützt und berät ausländische Investoren über Investitionsmöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei bieten Experten umfassende Projektmanagement- und Support-Services von der Standortanalyse bis zur Realisierung der Investition an. 


enviMV e.V. mit Sitz in Rostock vereinigt 24 Mitglieder aus den Bereichen Recycling und Entsorgung, Kultur- und Wasserbau, Spezialanlagen und Apparatebau, Energietechnik und -betrieb, betriebliches Arbeitsschutz-, Qualitäts- und Umweltmanagement, Beratung, Analytik, Qualifizierung.

enviMV vertritt die Cleantech-Branche, insbesondere Energie und Kreislaufwirtschaft (Waste-to-Energy) im Landesverband Erneuerbare Energien MV e.V. 

enviMV ist Partner von Rostock Business, Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung mbH

im South-Baltic Interreg-Projekt "Cleantech International". Gemeinsam mit dem Submarine Monitoring Network Rostock sowie CleanTech-Partnern aus Litauen, Schweden und Polen wird eine Cleantech B2B-Platform etabliert und eine Cleantech/Oceantech Konferenz einberufen.