CLEANTECH-STANDORT - SACHSEN
Die Umwelttechnik ist eine der sächsischen Schwerpunktbranchen
Hier wird Wachstum generiert, die regionale Wertschöpfung gesteigert und es werden neue Arbeitsplätze geschaffen. Großes Potential hat der Bereich Cleantech. Internationale und regionale Vergleiche zeigen, dass innovative Unternehmen aus Sachsen mit hohem technischen Know-how und jahrelangen Erfahrungen punkten. Generell betrachtet, sind die meisten ostdeutschen Cleantech-Unternehmen in Sachsen ansässig. Der Anteil dieses Branchenbereiches am sächsischen BIP beträgt über 11 Prozent und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt in Deutschland mit ca. 8,5 Prozent.
Quelle: Cleantech Standortgutachten 2013
Das liegt u.a. daran, dass in Sachsen viele neue Umwelttechnologien im Umfeld von traditionellen Industriestandorten (weiter)entwickelt wurden.
Die Cleantech-Unternehmen werden folgenden Leitmärkten zugeordnet:
- Umweltfreundliche Energien und Energiespeicherung (35 %),
- Kreislaufwirtschaft (24 %),
- Nachhaltige Wasserwirtschaft (22 %),
- Energieeffizienz (9 %),
- Rohstoff- und Materialeffizienz (5 %)
- Nachhaltige Mobilität (5 %)
Sachsens Cleantech-Unternehmen beschäftigen mehr als 20.000 Mitarbeiter: Hervorragendes fachliches Know-how ist in den Bereichen Altlasten und Bodensanierung, Recycling, Wasser- und Kreislaufwirtschaft sowie Photovoltaik vorhanden.
Der Leitmarkt "Umweltfreundliche Energien und Energiespeicherung" setzt sich in Sachsen für die Ausgestaltung der zukünftigen Energieversorgung ein und trägt dazu bei, die zukünftige Energieversorgung des Landes zu sichern. Im Mittelpunkt stehen der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die Verbesserung der Energieeinsparung und die Entwicklung von Speichertechnologien. Derzeit bilden die Energieträger Photovoltaik, Wind und Biomasse das Rückgrat der Energiewende in Sachsen.
Laut statistischen Angaben wurden im Jahr 2014 ca. 17 Prozent (ca. 4.958 GWh) des sächsischen Stromendverbrauchs durch Windkraft, Biomasse, Solarkraft, Wasser sowie Klär- und Deponiegas gedeckt. Damit stieg der Anteil erneuerbarer Energien um ca. 59 Prozent gegenüber dem Jahr 2010. Der Bestand und das Ausbaupotenzial der einzelnen Energieträger in Sachsen unterscheiden sich sehr stark. Vorreiter bei der installierten elektrischen Leistung ist mit 1.480 MW inzwischen die Photovoltaik und hat damit die Windkraft (installierte Leistung ca. 1.066 MW, 857 Anlagen) vom Spitzenplatz verdrängt.
Um Wind- und Sonnenstrom sicher in das bestehende Netz integrieren zu können, das Stromnetz zu stabilisieren und damit das Gelingen der Energiewende zu ermöglichen, wurde in Sachsen durch den kommunalen Energieversorger DREWAG ein großtechnischer Batteriespeicher entwickelt und ans Netz angeschlossen. Der Batteriespeicher hat eine Leistung von 2 MW bei einer installierten Speicherkapazität von 2,7 MWh. Zum Einsatz kommen Lithium-Ionen-Zellen.
Die "Kreislaufwirtschaft" ist einer der wichtigsten Umwelttechnikbereiche in Sachsen. Dazu gehören Abfallwirtschaft, Recycling, Umweltsanierung und Emissionsreduktion in der Industrie. Besonders im Bereich der Altlasten/Bodensanierung wurden in Sachsen viele Projekte umgesetzt, die dazu beigetragen haben, fachspezifisches Wissen auszubauen und innovative Technologien zu entwickeln. Sächsische Kompetenzen im Bereich der Altlasten, der Bodensanierung und Restrukturierung von Bergbau sind international gefragt. Insbesondere mit der TU Bergakademie Freiberg als Kompetenzzentrum verfügt der Freistaat auf diesem Gebiet über eine der weltweit führenden Einrichtungen. Zum Beispiel setzte die Lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbau–Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) die umweltfreundliche und wirtschaftliche Sanierung der stillgelegten Tagebaue und Veredlungsbetriebe ein, um Industrie anzusiedeln oder die touristische Nutzung zu ermöglichen. Zurzeit erfolgt im wasserwirtschaftlichen Bereich die Rekultivierung als aktueller Schwerpunkt.
Im Bereich der "Nachhaltigen Wasserwirtschaft" entfallen in Sachsen die meisten umweltschutzbezogenen Projekte auf den Bereich Abwasserwirtschaft. Bei der Entwicklung, der Planung und dem Bau von Kanalisationssystemen verfügen sächsische Unternehmen über Expertenwissen, das weltweit seinesgleichen sucht. Allein in Sachsen wurden in den vergangenen 20 Jahren ca. 1,3 Mrd. Euro in die Trinkwasserversorgung und mehr als 6 Mrd. Euro in die Abwasserentsorgung investiert. Die Stadtentwässerung Dresden GmbH als Abwasserentsorgungsunternehmen betreibt eine der modernsten Kläranlagen in Deutschland. Am Standort Dresden-Kaditz wird durch Strom aus Biogas, Solarkraft und Kaplanturbinen1 rund 70 Prozent des gesamten Energieverbrauchs des Unternehmens gedeckt.
1axial angeströmte Wasserturbine mit verstellbarem Laufrad
In Sachsen wurden verschiedene Forschungsprojekte im Bereich der "Nachhaltigen Mobilität" und insbesondere zum Thema Speichertechnologien durchgeführt. Für die sächsische Industrie sind der Fahrzeugbau und die Entwicklung von intelligenten Verkehrssystemen und -technik traditionell wichtige Branchen. In Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie der TU Dresden, der HTW Dresden und dem Fraunhofer IVI werden bereits heute zukunftsträchtige Mobilitätstechnologien in Sachsen entwickelt.
So hat sich Sachsen als Modellregion–Schaufensterprogramm Elektromobilität der Bundesregierung auch auf Themen des ÖPNV (z.B. Projekt SaxMobility II), des Schienenverkehrs (z.B. Projekt "EcoTrain") und der Abfallwirtschaft (Projekt EBALD) fokussiert, denen insbesondere in den sogenannten Megacities künftig eine steigende Bedeutung zukommen sollte.
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