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ROHSTOFF- UND MATERIALEFFIZIENZ


Das Bevölkerungswachstum, besonders in Asien, die Verbreitung ressourcenintensiver Konsummuster sowie die nachholende Industrialisierung vieler Schwellenänder lässt die Nachfrage nach Rohstoffen stark ansteigen.

Die natürlichen Rohstoffe stellen in der Produktion einen wesentlichen Faktor dar und sind im Sinne einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Umweltpolitik effektiv und sparsam zu verwenden. Dabei sind diese Ansätze über die gesamte Wertschöpfungskette von der Gewinnung über die Verarbeitung bis hin zu der Entsorgung zu betrachten und die Umweltbeeinträchtigungen zu minimieren1. Geschieht dies nicht, kann dies z.B. mit dem Verlust der Artenvielfalt und einer gravierenden Verschlechterung des ökologischen Lebensraumes einhergehen. 

Daher leistet ein effizienter Materialeinsatz in der Produktion einen wichtigen Beitrag zur Schonung der natürlichen Ressourcen und zur Umweltentlastung. Außerdem ermöglicht er eine wesentliche Entkoppelung der Lebensqualität von der Nutzung der natürlichen Ressourcen. Er bietet zusätzlich den Unternehmen die Chance, durch die Reduktion ihres Rohstoffbedarfs ihre Betriebskosten zu senken und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Auch dieser Ansatz ist nicht zu vernachlässigen, da der Kostenanteil für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Deutschland durchschnittlich etwa 40 Prozent des Brutto-produktionswertes beträgt. Untersuchungen zeigen, dass im Durchschnitt bis zu 20 Prozent der Materialkosten durch materialeffizientere Ansätze eingespart werden können2.

  • Leitmarkt Rohstoff- und Materialeffizienz in Bild und Ton: Der Kurzfim


Der Leitmarkt "Rohstoff und Materialeffizienz" beinhaltet 4 Anwendungsbereiche, die miteinander vernetzt sind.



Der Anwendungsbereich Querschnitts-Technologien umfasst die Technologien, die im Kontext von Innovation und Nachhaltigkeit in der Produktion gewährleistet werden können. Sie stellen die Schlüsseltechnologien für die Weiterentwicklung von materialeffizienten Produkten und Verfahren dar3. In diesem Zusammenhang liefern unter anderem Bio- und Nanotechnologien die Basis für die Entwicklung von neuen Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Bio-Hybridwerkstoffe, Faserstoffe und Plattformchemikalien4).  

Das Segment "Nachhaltiges Design" bildet im Zusammenhang mit den vorläufigen Anwendungsbereichen den Ausgangspunkt für die Entwicklung von Produkten, die eine hohe Umweltverträglichkeit über den gesamten Lebenszyklus hinweg aufweisen. In diesem Zusammenhang ist es die zentrale Aufgabe des nachhaltigen Designs, jeden umwelt-
bezogenen Aspekt der Produktion zu analysieren - von der Rohstoffgewinnung, der Herstellung bis zum Produkt-Lebensende. Erst mit diesen Ergebnissen kann das Produkt nachhaltig konzipiert werden.

Die Einbindung der Abfallwirtschaft in die Ressourcenpolitik ist daher zwingend erforderlich. Die Umlenkung der Stoffströme von der Deponie weg, in die Grundstoff- und Güterproduktion, kann eine wertvolle Ergänzung zum konventionellen Rohstoffabbau darstellen. Optimiert werden kann dies noch durch den Einsatz von erneuerbaren Energien bei den Rückgewinnungsprozessen. Damit könnte ein weiterer Fortschritt bei der Ressourcennutzung gelingen5.


Mehr Informationen zum Cleantech-Leitmarkt Rohstoff- und Materialeffizienz:

Rohstoff- und Materialeffizienz in den neuen Bundesländern und Berlin


 

Quellen:

1UBA – Umweltinnovationsprogramm
2Deutsche Materialeffizienzagentur
3Clean Tech Made in Germany
4Plattformchemikalien - Grundchemikalien auf Basis nachwachsender Rohstoffe werden teilweise als Platform-Chemikalien bezeichnet
5Kfw – Perspektive Zukunftsfähigkeit – Steigerung der Rohstoff- und Materialeffizienz